Wir über uns
Moritz Ahrens entwickelt sein Interesse für editionsphilologische Arbeit schon während des Bachelor-Studiums der Klassischen Philologie und der Germanistik in Bochum. Die hilfswissenschaftliche Beteiligung an einem interdisziplinären Editionsprojekt zu Jedermann-Dramen aus dem 16. Jahrhundert machen ihn mit den Methoden und Techniken des Edierens und Kommentierens vertraut. Im Masterstudium der Editionswissenschaft und Textkritik in Heidelberg kann er diese vertiefen und lernt sie theoretisch zu reflektieren.
Die kritische Erforschung der Textgenese sensibilisiert Moritz bald auch für die materiellen Gegebenheiten und sozialgeschichtlichen Kontexte ihrer Produktion und Rezeption. Medienhistorische und praxeologische Fragestellungen führen Moritz letztlich auch zur Reflexion der typographischen Präsentation von Forschungsergebnissen. Durch ein Verlagspraktikum angeregt eignet er sich, teils im Rahmen des Studiums, größtenteils autodidaktisch, die theoretischen Grundlagen und praktischen Fertigkeiten zur typographischen Gestaltung und technischen Herstellung insbesondere wissenschaftlicher Publikationen an.
Moritz bezeichnet sich heute selbst als leidenschaftlich typoman. Sein Credo lautet: Typographie ist Dienst am Text. Und die Qualität der typographischen Gestaltung eines Textes ist die nach außen sichtbare Wertschätzung durch seinen Urheber. Aus seinen Forschungen zu kollaborativen Medienpraktiken und aus der eigenen wissenschaftlichen Praxis weiß Moritz, dass Publikationen nur durch eng abgestimmte Zusammenarbeit der Beteiligten gelingen – und das schließt gerade bei komplizierteren Projekten auch die Gestaltenden mit ein.
Die (buch-)typographische Visualisierung wissenschaftlicher Arbeit gelingt da am besten, wo ein Gespräch auf Augenhöhe stattfinden kann: über die Forschungsgegenstände und Methoden einerseits, andererseits über die Art und Weise, wie Ergebnisse gelesen werden sollten. Neben der sorgfältigen Durchführung im Satz bis ins mikrotypographische Detail ist für Moritz eine kontinuierliche und geduldige Kommunikation mit Kundinnen und Kunden die wichtigste Grundlage seiner Arbeit, um Vertrauensverhältnisse aufzubauen und nachhaltig zu konsolidieren. Über sich selbst sagt er: »Im besten Fall fühlen sich Kundinnen und Kunden bei mir irgendwann so gut aufgehoben wie in der Stammkneipe, wo man nach dem Eintreten sein Getränk bekommt, ohne es bestellt zu haben.«
Leonard Keidel lernt die Buchproduktion über hilfswissenschaftliche Arbeiten während des Studiums der Geschichte und der Literaturwissenschaft kennen (in Heidelberg und Freiburg). Neugierig darauf geworden, schließt er nach dem ersten Abschluss das Studium der Editionswissenschaft und Textkritik an (in Heidelberg). Hier lassen sich historische, methodologische und technische Kenntnisse und Erfahrungen sowohl für die wissenschaftliche als auch für die gestalterische Arbeit erwerben.
In den darau
In der historisch-kritischen Edition der Werke und Briefe Johann Georg Hamanns, in der Leonard Stellenkommentare verfasst, Handschriften transkribiert, eine Online- wie auch eine Druckausgabe gestaltet, ist die vorausschauende Planung, die Kollaboration, die gegenseitige Prüfung und Motivation das täglich Brot.
Der Entschluss zu einem selbstständigen Dienstleistungsangebot für das wissenschaftliche Publizieren entsteht aus der guten Erfahrung damit, nah dran zu sein am Projekt, das zu einer Publikation führt; ein kohärentes gestalterisches und redaktionelles Konzept zu erarbeiten, das passgenau ist für das spezifische Anliegen einer wissenschaftlichen Arbeit; zusammen mit sämtlichen Beteiligten an einer Publikation ein Team zu bilden, das die je individuellen Kompetenzen bündelt.
Die technische Ausführung der mikro- und makrotypographischen Aufgaben ist für Leonard eine wertvolle Mischung aus perfektionierter Routine und kontinuierlichem Lernen. Dabei ist der Gedanke leitend, dass jede Lektüre, auch die wissenschaftliche, durch Freude an der Gestalt des Buches gefördert wird.